ASFINAG Safe System Approach
Die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen als „Sicheres System“? In der Praxis heißt das: alle ziehen an einem Strang, um Verkehrstote und Schwerverletzte möglichst zu vermeiden - Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Rettungswesen und natürlich alle unsere Kundinnen und Kunden.Wir wissen aus der Unfallstatistik, dass immer wieder Unfälle durch unabsichtliche Fehler von Lenkenden ausgelöst werden. Solche Unfälle werden leider auch in Hinkunft nicht gänzlich vermeidbar sein. Denn Menschen agieren nie vollkommen fehlerfrei, sogar bei perfekter Infrastruktur, flächendeckender Überwachung, guter Fahrausbildung und Fahrzeugen in technisch einwandfreiem Zustand. Das Straßennetz der ASFINAG soll deshalb gegenüber kleinen Fehlern und Mängeln tolerant werden – und die dadurch ausgelösten Unfälle sollen möglichst zu keinen Todesopfern oder Schwerverletzten führen.
Der menschliche Körper kann die bei Unfällen auftretenden mechanischen Kräfte nur bis zu gewissen Grenzen ohne schwere Verletzungen überstehen. Viele Maßnahmen im Rahmen des Programms werden deshalb bei der Verringerung der Unfallfolgen ansetzen.
Eine gemeinsame Verantwortung von allen Beteiligten, beispielsweise Planern, Erbauern, Erhaltern, Behörden, Exekutive, Fahrzeugindustrie, Rettungswesen und Benutzern, ist notwendig, um das Sicherheitsniveau nachhaltig weiter zu verbessern. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die Benutzer:in aus ihren oder seinen Pflichten entlassen wird. Unfälle aufgrund gröbster Fahrlässigkeit wie Fahren unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol werden in den Betrachtungen vorab exkludiert und gesondert behandelt.
Das Sicherheitsmanagement eines so komplexen Netzes wie das der ASFINAG lebt von der lückenlosen Einbindung aller Akteure, deshalb werden auch alle ASFINAG-Mitarbeiter:innen in den Regionen die neue Sicherheitsphilosophie leben und proaktiv den Verbesserungsprozess vorantreiben („Streckenverantwortung“).
Verkehrssicherheit steht im Einklang mit anderen nationalen und wirtschaftlichen Zielen und Möglichkeiten. Bei Zielkonflikten sind in Abwägung der bekannten Einflussgrößen ausgeglichene und transparente Entscheidungen zu treffen. Eine 100-prozentige Zielerreichung aller Teilfaktoren im Straßensystem ist üblicherweise nicht möglich. Es sind daher die bestmöglichen Varianten in einer gesamtheitlichen Betrachtung zu entwickeln und den Teilbetrachtungen gegenüberzustellen.